Ton an, Augen auf: Das war das woerdz 2024!
Vier Tage Festival, über 50 Künstler:innen auf der Bühne – und rund 1200 Menschen besuchten das woerdz 2024. Über vier Tage zeigte das Festival im Südpol Luzern einen breiten Ausschnitt aus dem aktuellen Schaffen der Spoken-Word-Szene.
Es ist schwierig, sich auf ein einziges Highlight vom woerdz 2024 zu beschränken, das vom 23. bis 26. Oktober 2024 im Südpol über die Bühne ging: Luzern präsentierte sich abermals als Anziehungspunkt für die Spoken-Word-Szene – vom lokalen Nachwuchs bis hin zu internationalen Stargästen.
Über 50 Künstler:innen, 1200 Besucher:innen
Die über 50 aufgetretenen Künstler:innen zeigten den rund 1200 Besucher:innen eine Vielfalt an Stilen, Ausdrucksformen, Perspektiven und Themen. Sie setzten sich künstlerisch mit den kleinen und grossen Fragen des Lebens vor der Haustüre sowie des Weltgeschehens auseinander. Und das aufmerksame Publikum jubelte, klatschte, liess sich berühren – und diskutierte bei Gesprächen an der Bar und auf den Tanzflächen der After-Parties die gebotenen Performances.
Liebe und Widerstand: Wenn Gedichte tätig werden
Aus Los Angeles reiste die Poetin Aja Monet an: Sie verzauberte zusammen mit ihrer grossartigen Band die Grosse Halle im Südpol – mit einem unvergesslichen Mix aus Poesie, Blues und Jazz. Ihre Show machte klar, warum ihr Debütalbum “When the Poems Do What They Do” für einen Grammy nominiert wurde: Die Message von Liebe, Widerstand und Resilienz traf auf höchste Dichtkunst und mitreissendes Musikhandwerk.
In den Werkschauen zeigten die Künstler:innen Béla Rothenbühler, Milena Patagônia, Jens Nielsen, Rébecca Balestra, Fatima Moumouni & Laurin Buser, Michael Fehr, Timo Brunke und svmthox Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen und Solo-Shows. Einen Blick in die Geschichte bot Punk-Poet John Cooper Clarke, der zu seinem 50-jährigen Bühnenjubiläum Halt im Südpol machte.
Kollaborationen und Premieren
Bei jeder Ausgabe paart das woerdz Festival auch Künstler:innen für die Werkaufträge: Sie erarbeiten zusammen eine Aufführung, die in Luzern Weltpremiere feiert. Diesmal waren dies der Zürcher Beat-Künstler Jurczok 1001 mit der US-amerikanischen Lyrikerin Ursula Rucker sowie die Basler Autorin Daniela Dill mit den legendären Les Reines Prochaines (Muda Mathis, Fränzi Madörin und Sus Zwick).
If you can’t understand the poem, feel it
Ein besonderes Highlight markierte auch der Auftakt des Festivals: Am U18-Slam zeigten Schüler:innen aus der Region ihr Können – und dass sie sich mit Themen wie Mobbing, der Bedeutung des Kleingewerbes sowie der eigenen Familie im Krieg auseinandersetzen. Am multilingualen Babel Slam lasen Poet:innen in zehn verschiedenen Muttersprachen, die in der Schweiz gesprochen werden. Den Sieg trug schliesslich die russische Exil-Autorin und Theatermacherin Elina Kulikova davon. Sie ist derzeit Stipendiatin der “Connect & Create”-Residency des woerdz in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Neubad und artlink.
Das woerdz ist stolz, mit der jüngsten Ausgabe wieder einen Beitrag zum aktuellen Spoken-Words-Geschehen, zur Vernetzung von Künstler:innen und zur Zugänglichkeit für ein breites Publikum geleistet zu haben.